Der Zirkus der Abenteur by Blyton Enid

Der Zirkus der Abenteur by Blyton Enid

Autor:Blyton, Enid
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-08-10T04:00:00+00:00


Endlich in Borken

Eifrig ergriff Jack die Gelegenheit, sich mit Kiki etwas Geld zu verdienen. Pedro half ihm, einen kleinen Stand mit einer vergoldeten Sitzstange zu errichten, und Kiki nahm stolz darauf Platz.

„Du bildest dir wohl ein, auf einem Thron zu sitzen“, sagte Jack lachend. „Prinz Kiki, der klügste Papagei der Welt! Nun, wie wäre es mit einem Liedchen?“

Kiki war jederzeit bereit, etwas vorzutragen, und der Beifall des Publikums spornte ihn zu immer neuen Leistungen an. Bald sprach man überall von dem klugen Papagei. Sein Stand war stets von einer großen Menschenmenge umlagert, so daß Fank, der Tierbändiger, schließlich ganz eifersüchtig wurde.

Kiki sang froh und unbekümmert seine Lieder. Die TauriHessianer hörten ihm begeistert zu. Sie merkten es nicht, wenn er Reime umkehrte oder Wörter verwechselte, denn sie konnten ja nicht englisch. Besonders gefiel es ihnen, daß Kiki niemals um eine Antwort verlegen war, wenn jemand ihm etwas zurief. Dabei störte es sie keineswegs, daß sie nicht verstanden, was er sagte.

„Tikkopullinwallihu?“ fragte zum Beispiel ein Mann aus dem Publikum.

„Mach die Tür zu! Hol den Doktor. Polly hat Schnupfen“, antwortete Kiki wie aus der Pistole geschossen.

Dann brach er in ein solch ansteckendes Gelächter aus, daß jedermann einstimmen mußte. Noch größer war der Erfolg, wenn Kiki nieste, hustete oder einen Schluckauf nachmachte. Dann lachten die Leute, bis ihnen die Tränen über die Wangen liefen. Das Expreßzugsgeschrei erschreckte sie ein wenig, und aus dem quietschenden Rasenmäher wurden sie nicht klug, weil sie keine Rasenmäher kannten. Aber sie kreischten vor Vergnügen, wenn er wie eine Henne gluckte, wenn er wie ein Bär brummte oder bellte wie ein Hund.

Selbst Jack mußte manchmal bei diesen Vorstellungen lächeln. Kiki wurde zwar durch den großen Erfolg, den er beim Publikum hatte, reichlich eitel und verwöhnt, aber er brachte Geld ein. Nun konnte Jack sein Essen bei Pedros Mutter bezahlen. Den Rest des Geldes knüpfte er sorgfältig in sein Taschentuch. Wer weiß, wozu er es in Borken brauchen würde. Ängstlich legte er die Hand auf seine Tasche, wenn die Schimpansen Jo und Fum in seine Nähe kamen, um seinen Schatz vor ihren diebischen Fingern zu sichern.

Nach zwei Tagen rüstete der Zirkus zur Weiterfahrt.

„Morgen sind wir in Borken“, sagte Pedro zu Jack. „Dort hat der Boß ein feines Gelände am Fuße des Burgberges gemietet.“

Jack atmete auf. Endlich würden sie nach Borken kommen! Seit seiner Ankunft in TauriHessia war bereits eine ganze Woche vergangen. Die Sorge um die Kinder quälte ihn unablässig. Nun würde er hoffentlich etwas von ihnen erfahren. Er wünschte es so sehnlich. Wie mochte es Lucy ergehen? Es würde ihr gar nicht gefallen, in der Burg eingeschlossen zu sein.

Am folgenden Abend trafen sie in Borken ein. Jack entdeckte die Burg schon von weitem. Von vier mächtigen Türmen bewacht, thronte das gewaltige Bauwerk auf einem Berg, als stammte es aus der Zeit von König Arthur.

„Burg Borken“, sagte Pedro, als der Berg vor ihnen lag.

„Dort haben schon viele Gefangene geschmachtet, die nie wieder ans Tageslicht gekommen sind. Die Verliese…“

„Hör auf!“ bat Jack entsetzt. „Sprich nicht von solch schrecklichen Dingen.“

Pedro sah ihn überrascht an.



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